Der "Echte Seidenspinner" ist ein Insekt der Ordnung Schmetterlinge. Da er sich ausschließlich von Blättern des Maulbeerbaums ernährt, wird er auch Maulbeerseidenspinner genannt. Das Weibchen legt einige hundert Eier und stirbt. Die Larve schlüpft im Frühjahr. Während des folgenden Monats häutet sie sich viermal. Vermittels ihrer Spinndrüse spinnt sie einen einzigen Faden, den sie durch Drehbewegungen ihres Kopfes um ihren Körper wickelt. Schließlich ist die Larve von dem Kokon vollständig umschlossen. Eine Woche später verpuppt sie sich und nach einer weiteren Woche schlüpft der fertige neue Schmetterling.

Übrig bleibt der Kokon, aus dem die Seide gewonnen wird. Der einzige Faden kann einen Kilometer lang sein. In heißem Wasser löst sich das Ende des Fadens. Dieser wird aufgewickelt und anschließend zu Garn verarbeitet.

Aus dem Kokon des Götterbaum-Spinners entsteht Eri-Seide. Diese in Thailand produzierte Seide ist wenig bekannt.

In Indien wird Wildseide oder Tussahseide aus dem Kokon des Tussahseidenspinners gewonnen. Der Faden ist unregelmäßg und besteht nicht aus einem Stück. Die aus den kurzen Fäden gesponnene Wildseide ist unregelmäßig, wenig glänzend und beige bis bräunlich gefärbt.

Noch vor wenigen hundert Jahren kam der "Echte Seidenspinner" nur in China vor. Deshalb konnte Seide nur dort hergestellt und in die ganze Welt exportiert werden. Seide war und ist ein Luxusprodukt und entsprechend teuer. Inzwischen konnte man das Insekt auch in anderen Ländern ansiedeln. Das Seidenmonopol Chinas ist zwar beendet. Dennoch ist China Weltmeister im Seidenexport.

Kunstseide ist keine Seide, sondern eine Faser, welche der Seide ähnlich ist. Glanz und Griff soll nachgeahmt werden. Eine weitverbreitete Kunstseide ist die Viskose.